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Hamburg als Drehkreuz für Wasserstoffimporte aus Kanada “From Hamburg to the World” – Neue Wasserstoffkooperationen zwischen Hamburg und Kanada

Klimaneutralität bis 2045, industrielle Dekarbonisierung, Energiewende – die Erreichung dieser Ziele hängt stark von dem Ausbau und Einsatz von erneuerbaren Energien ab, wobei Wasserstoff eine entscheidende Rolle spielt.

Hamburg als Drehkreuz für Wasserstoffimporte aus Kanada
Fotos: Kati Jurischka/Handelskammer Hamburg

Deutschland ist aufgrund seiner signifikanten Bedarfsmenge auf den Import von Wasserstoff angewiesen. Kanada ist ein verlässlicher Partner.

Am 18. März 2024 fand die Canada-Germany Hydrogen and Ammonia Producer-Offtaker Conference in der Handelskammer Hamburg statt. Die Konferenz war die erste dieser Art nach der Unterzeichnung der Energie- und Wasserstoffpartnerschaft zwischen Kanada und Deutschland im Jahr 2022. Mit dabei waren hochrangige Politiker*innen wie beispielsweise Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, der kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson und Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonard und Hamburgs Energiesenator Jens Kerstan. Etwa 150 Vertreter*innen aus der Hamburger Energie- und Wasserstoffwirtschaft und des EEHH-Clusters nahmen teil. Ziel dieser Veranstaltung war die Vernetzung von Produzenten aus Kanada und Händlern und Abnehmern aus Deutschland.

Finanzierungsfenster H2Global

Im Rahmen der Wasserstoffkonferenz in Hamburg wurde eine Absichtserklärung zur Einrichtung eines gemeinsamen H2Global-Finanzierungsfensters unterzeichnet. H2Global ist ein Doppelauktionsmodell, das die Differenz zwischen dem hohen Preis für den grünen Wasserstoff wegen hoher Investitionskosten und dem niedrigen Preis, zu dem Wasserstoff wirtschaftlich eingesetzt werden kann, ausgleichen soll.

Bei der ersten Auktion geht es um den Einkauf von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten auf dem internationalen Markt. Der Produzent mit dem günstigen Angebot erhält einen langfristigen Liefervertrag mit der Durchführungsgesellschaft von H2Global. Die beschaffenen Wasserstoffmengen werden in einer weiteren Auktion zu einem wettbewerbsfähigen Preis an Abnehmer in der EU versteigert. Durch das H2Global-Modell soll Planungssicherheit sowohl für die Wasserstoffproduktion als auch die Wasserstoffanwendung erreicht werden.

Neue Weichenstellungen für Wasserstoffimporte

Das EEHH-Mitglied Mabanaft und das US-Unternehmen Pattern Energy unterzeichneten im Beisein der Minister Habeck und Wilkinson einen Letter of Intent über eine mögliche Lieferung von grünem Ammoniak aus Kanada. Pattern Energy plant eine neue Anlage mit einer Produktionskapazität von ca. 400 to. Ammoniak pro Tag, welches mit Windenergie und Wasserstoff in der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador voraussichtlich ab 2027 erzeugt wird.

Die Hamburg Port Authority und der Port of Argentia schlossen eine weitere Vereinbarung über einen maritimen Korridor für den Export und Import von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten von Kanada nach Deutschland. Der Port of Argentia ist ein Partner von Pattern Energy bei der Entwicklung von Argentia Renewables, einem 300MW-Onshore-Windprojekt zur Produktion von grünem Wasserstoff in Argentia. Durch beide neuen Kooperationen nimmt die Wasserstoffwirtschaft in Hamburg weitere Fahrt auf.

„Wir freuen uns zu sehen, dass deutsch-kanadische Energiepartnerschaft innerhalb kurzer Zeit erste Früchte trägt. EEHH-Mitglieder bzw. Hamburger Unternehmen zeigen mit ihren großen Engagements klar, dass die Nutzung von Wasserstoff für deutsche Energiewende von Vision zur Realität geworden ist. Aufgrund seines Hafens und seiner Anbindung trägt Hamburg zum wesentlichen Erfolg der Strategie für den Import von grünem Wasserstoff bei und wird sich zum zentralen nationalen und europäischen Import- und Verteilzentrum für grüne Energie entwickeln“, Jan Rispens, Geschäftsführer EEHH-Cluster.

 

 

Über Jingkai Shi

Profilbild zu: Jingkai Shi

Hamburg ist die Modellregion der Energiewende und deutsche Windhauptstadt mit Verbindungen in die ganze Welt. Die lokale Erneuerbare Energien-Branche ist damit ein zentraler Partner für die internationale Energiewirtschaft. Als Ansprechpartner für internationale Kooperation im Bereich Erneuerbare Energien betreue ich die Beziehung des EEHH-Clusters zu internationalen Branchenetzwerken, unterstütze die EEHH-Mitglieder bei ihren Auslandsaktivitäten und trage mit Social-Media-Aktivitäten zu einer stärkeren Sichtbarkeit und Wahrnehmung von Hamburg auf der Weltbühne bei.

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